Zum ersten Mal wird ab September ein gemeindeübergreifendes Chorprojekt gestartet, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy und seiner Schwester Fanny Hensel wird dabei geprobt und unter anderem im Rundfunkgottesdienst des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) in Leipzig aufgeführt: Im Jahr 2022 rücken Fanny Hensel (1805-1847) und ihr Bruder Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) aufgrund der beiden 175. Todestage in den Fokus, zumal die Familie Mendelssohn der Evangelisch Reformierten Kirche durch die dortige Taufe der Kinder eng verbunden ist.
Mit dem Ausbruch der Cholera-Epidemie im Jahr 1831 verlor Fanny Hensel zahlreiche Freund:innen und Vertraute der Familie, darunter auch Georg Wilhelm Friedrich Hegel (17701831). Zum Gedenken der Verstorbenen komponierte sie 1831 innerhalb von sechs Wochen im Alter von 26 Jahren das »Oratorium nach Bildern der Bibel«, welches sie auch als »Choleramusik« bezeichnete. Heute findet der Untertitel »Cantate für die Toten der […]Epidemie« einen großen Bezug zu der aktuellen Lage weltweit. So steht das Konzert nicht nur im Gedenken an die beiden Komponist:innen Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy, sondern auch an die Verstorbenen der CoronaPandemie.
Das Oratorium wird gemeinsam mit der Vertonung des 115. Psalms »Nicht unserm Namen, Herr« sowie der Choralkantate »Verleih uns Frieden gnädiglich« von Felix Mendelssohn Bartholdy im Zentrum des diesjährigen Synodalverbandsprojekts stehen. An zwei zuvor stattfindenden Probenwochenenden (2.-4.9. in Nürnberg und 14.-16.10. in Schwabach) werden die Werke erarbeitet und in einem großen, chorsinfonischen Konzert am 30. Oktober (Vorbereitung vom 28.-30.10.) sowie im Rundfunkgottesdienst des MDR am 6. November (Vorbereitung vom 4.-6.11.) in Leipzig erklingen.
Alle weiteren Informationen und das Anmeldeformular finden Sie in der Ausschreibung.
Text: Tobias Orzeszko, Herbert Sperber
Bilder: Gert Mothes