In einem Gebet bittet Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden um den Frieden in der Ukraine. „Wir haben Angst um den Frieden in Europa. Da droht ein Krieg vor unserer Tür“, sagt sie.
Bei der Wieden erinnert in dem Gebet auch an die Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg und fragt, warum die Menschen daraus nicht gelernt haben: „Unsere Alten wissen noch, wie es war, vor 80 Jahren. Sie kennen noch die Gräuel von Bombennächten, Flucht und Vertreibung, die Trauer an Gräbern. Danach haben wir uns geschworen: Nie wieder!“
Für den Frieden in Europa
Gott, voller Sorge kommen wir vor dich.
Wir haben Angst um den Frieden in Europa.
Da droht ein Krieg vor unserer Tür.
Gott, wir verstehen so vieles nicht.
Truppen ziehen auf,
Waffen werden getestet – auch atomfähige.
Im Osten der Ukraine wächst die Gewalt,
Menschen werden evakuiert,
Angriffe werden vorhergesagt.
Auf Erleichterung folgt neue Spannung.
Was wird werden, Gott?
Was wird werden, wenn Recht und Vernunft versagen.
Wenn Waffen fliegen, Menschen leiden, vertrieben werden, sterben.
Wenn junge Männer und Frauen eingezogen werden.
Wenn Wirtschaftssanktionen den Alltag belasten.
Unsere Alten wissen noch, wie es war, vor 80 Jahren.
Sie kennen noch die Gräuel von Bombennächten, Flucht und Vertreibung,
die Trauer an Gräbern.
Danach haben wir uns geschworen: Nie wieder!
Und nun: Ist das Versprechen vergessen?
Gott, gib deine gute Geistkraft.
Gib sie den Diplomaten, die ringen.
Gib sie den Menschen, die nicht aufhören zu beten.
Zeige Wege aus der Verklammerung.
Wege, in denen niemand das Gesicht verliert.
Gib der Vernunft eine Chance
und lass Versöhnung wachsen –
in den Herzen, in den Worten, in den Taten.
Gib Frieden, Gott, gib Frieden
Amen.
Quelle: Ev.-ref. Kirche