Darauf sind die Reformierten stolz. Auf ihre presbyterial-synodale Ordnung. Kirche von unten. Die Gemeinde wählt ihre Kirchenältesten. Die wählen Vertreter für den Synodalverband. Und aus deren Reihen wird für die Gesamtsynode unserer Landeskirche gewählt. Jede Ebene hat ihre eigene Freiheit und Verantwortung. Ohne dass „von oben“ einfach eingegriffen werden kann.
Und so wird auch auf der jährlichen Herbstsynode diese Verantwortung von den Synodalen gerne wieder wahrgenommen.
Vom 11. – 13. Oktober tagt die 125. Synode der Ev.-ref. Kirche in Bayern (zugleich die 33. Bezirkssynode des Synodalverbands XI) in Bad Grönenbach. Zum Eröffnungsgottesdienst am 11. Oktober um 18.00 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen!Das Thema, das neben den Regularien bearbeiten werden soll, ist in der hier abgedruckten Karikatur etwas humorig angedeutet: Es geht um die Digitalisierung und ihre Bedeutung für die Kirchengemeinden. Das reicht von den Fotos im Gemeindebrief (Brauchen wir von allen abgebildeten Personen eine deutliche Zustimmung? Oder reicht es, wenn jemand der Veröffentlichung nicht ausdrücklich widerspricht?) bis zu den Chancen eines schnellen und breitgestreuten Austausches von Informationen in der Gemeinde und in die weitere Öffentlichkeit. Von Information wird heute als einem immens wichtigen Rohstoff gesprochen. Über Chancen und Risiken soll beraten werden. Die Beratungen sind grundsätzlich öffentlich, Interessierte können teilnehmen.
Ein neues Moderamen
Bereits am 9. Juni traf sich nach den Gemeindewahlen die sogenannte Wahlsynode, um ihre neuen Vertretungen einsetzen zu können. In geheimer Wahl wurde das Moderamen als Leitungsgremium gewählt. Präses Simon Froben aus Bayreuth wurde mit großer Mehrheit in seinem Amt neu bestätigt. Als stellvertretender Präses wurde Pfarrer Hermann Brill aus Bad Grönenbach vorgeschlagen und ebenfalls mit großer Mehrheit gewählt. Komplettiert wurde das Moderamen mit der Wahl von Herrn Dr. Klaus-Peter Schulz aus Stuttgart, Frau Susanne Kerckhoff aus Nürnberg und Herrn Kurt-Werner Schuppener aus Erlangen.
Mehr Gewicht für die Jugend
Nach den weiteren Wahlen zur Gesamtsynode und den Ausschüssen gab es ein Novum für unsere Kirche: Der Jugend soll mehr Stimmrecht und Verantwortung übertragen werden. Der Jugendvertretertag unseres Synodalverbands wurde beauftragt, zwei Jugendvertreter zur Berufung als Synodale durch die Herbstsynode vorzuschlagen, auf der diese dann mit vollem Stimmrecht über die Zukunft ihrer Kirche mitentscheiden können und sollen. Zugleich wird die Jugend nach ihrem Jugendvertretertag eigene Anregungen zur Digitalisierung in das Gespräch einbringen.
Und wie üblich wird in diesen Tagen zum Haushalt und den verschiedenen Bereichen wie Diakonie, Partnerschaft und Jugend beraten.
H. Brill/hs