Ab Mittwoch, 16. März steht in der evangelisch-reformierten St. Martha Kirche ein Zeichen für den Frieden und gegen den Krieg – aktuell in der Ukraine, aber auch weltweit. An der vier Meter hohen Säule sind Spielzeugwaffen angebracht. Das Papiertheater, unter künstlerischer Leitung von Johannes Volkmann hat nach der 1. Gipfelkonferenz der Kinder an der Straße der Menschenrechte die weltweite Plastikwaffen Sammlung initiiert. Plastikwaffen aus der Ukraine, Russland, Serbien, Polen etc. wurden nach Nürnberg gebracht, oder geschickt, um ein Zeichen für mehr Frieden zu senden.
Die Friedenssäule soll aber nicht als bloßes Ausstellungsstück in der Kirche stehen, sondern von Veranstaltungen und Angeboten umgeben werden: Gottesdienste, Friedensgebete, Konzerte sind das eine. Dazu auch Raum für Gespräche: Wer Ängste spürt oder die Hilflosigkeit nicht mehr aushält, findet zu bestimmten Zeiten jemand zum Reden. Auch die moralischen Fragen, die plötzlich brisant sind, werden thematisiert: im Einzelgespräch wie auf dem Podium. Schulklassen und Konfi-Gruppen werden eingeladen. Wegen der kurzfristigen Planung ist das Programm noch nicht fertig. Folgende Termine stehen aber schon fest: am 31. März ein Friedensgebet zusammen mit der Altkatholischen Gemeinde und am 3. April ein Benefizkonzert. Weitere Termine werden rechtzeitig angekündigt (Begleit-Programm als pdf-Datei).
Am 20. Tag des Krieges in der Ukraine wurde die Säule in der St. Martha Kirche aufgebaut. Das war ursprünglich für den Sommer/Herbst geplant und jetzt aber aus aktuellem Anlass vorgezogen. Die Säulen des Friedens sind ein Projekt des Papiertheaters, hinter dem der Künstler Johannes Volkmann steckt. Er sammelt zusammen mit dem Spielzeugmuseum Nürnberg seit 2018 Plastikwaffen aus vielen Ländern und baut daraus Säulen des Friedens. Die erste Säule wurde im Innenhof der Kongresshalle in einer gemeinsamen Aktion mit Kindern aus neun Nationen gebaut. Die zweite Säule des Friedens entstand vor dem Haupteingang des Memoriums Nürnberger Prozesse, am Ort des Kriegsverbrechertribunals nach dem 2. Weltkrieg. Sie ist noch nicht ganz fertig. Wenn im Verlauf der Standzeit genug neue Plastikwaffen zusammenkommen, wird sie vor der St. Martha Kirche fertiggestellt.
Länderübergreifend fordern Kinder und Jugendliche die Verantwortlichen auf, die Kriege dieser Welt zu beenden. Um dieser Forderung Ausdruck zu verleihen, wurde die größte „Abrüstung von unten“ auf der 2. Gipfelkonferenz der Kinder beschlossen.
Jedes Kind, jeder Jugendlicher auf der ganzen Welt kann seine eigenen Plastikwaffen abgeben, um damit ein Zeichen für mehr Frieden zu setzen!
Die Evangelisch-reformierte Gemeinde St. Martha setzt sich für Frieden und Abrüstung ein. Der grausame Angriffskrieg des russischen Diktators Putin gegen die Ukraine und deren tapfere Gegenwehr geschehen in der zusätzlich angespannten Bedrohung der Welt mit Atomwaffen. Schon 1982 hat das Moderamen des Reformierten Bundes und 1983 auch die Synode der Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern die Bedrohung mit Massenvernichtungswaffen als nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar erklärt.
Projektwebseite: www.konferenz-der-kinder.de
Sammelstelle für Plastikwaffen: spielzeugmuseum@stadt.nuernberg.de
Infos: www.daspapiertheater.de
Anfragen: volkmann@daspapiertheater.de