Karl-Barth-Jahr 2019

An den wohl bedeutendsten Theologen des 20 Jahrhunderts wird erinnert


Unter dem Motto „Gott trifft Mensch erinnert der Reformierte Bund mit einem Karl-Barth-Jahr an den 1968 verstorbenen Theologen, der auch als Kirchenvater des 20. Jahrhunderts gilt. Die Veranstaltungsreihe wird am 10. Dezember 2018 in Basel eröffnet.

Im Mittelpunkt der Basler Veranstaltung steht eine Ausstellungseröffnung und die Verleihung des Karl-Barth-Preises. Neben der Ausstellung in der Basler Universitätsbibliothek wird es eine Wanderausstellung geben. Geplant ist, die Ausstellung an mehr als 140 Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu zeigen. Ergänzend gibt es zahlreiche lokale Veranstaltungen sowie u.a. ein Themenmagazin, das über Leben und Werk Barths informiert, unterschiedliche Zugänge eröffnet und zur Weiterarbeit in Schulen und Gemeinden anregt.

Besondere Highlights sind an den historischen Wirkungsorten Barths geplant. In Bonn wird z. B. im Januar 2019 ein Symposion zum Verhältnis von Kirche und Politik veranstaltet. Und im Mai 2019 findet in Emden eine große internationale Barth-Tagung statt. Der Initiator des Barth-Jahres, Generalsekretär Achim Detmers, erhofft sich von dem Themenjahr eine »Wiederentdeckung der radikalen Fragen, mit denen Barth Kirche und Theologie aufgemischt hat und bis heute herausfordert«.

Im Rahmen der Eröffnung des Karl-Barth-Jahres 2019 am 10. Dezember 2018, dem 50. Todestag Barths, wird auch der Karl-Barth-Preis verliehen. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde von der Evangelische Kirche der Union (UEK) gestiftet und seit 1986, dem 100. Geburtstag Karl Barths, alle zwei Jahre an Menschen verliehen, die sich im Sinne der Theologie Barths verdient gemacht haben. In diesem Jahr ehrt die UEK den Schweizer Rechtsanwalt und Notar Bernhard Christ. Christ ist als langjähriger Präsident des Stiftungsrats der Karl-Barth-Stiftung vor allem der Aufbau und die Ausgestaltung des Karl-Barth-Archivs zu danken und damit die institutionelle Sicherung der künftigen Karl-Barth-Forschung. Unter den Preisträgern vergangener Jahre finden sich bekannte Theologen wie Hans Küng, Karl Kardinal Lehmann und Wolfgang Huber aber auch herausragende Repräsentanten aus Politik und Gesellschaft wie Jürgen Schmude und Johannes Rau sind mit dem Karl-Barth-Preis ausgezeichnet worden.

Wir sollen als Theologen von Gott reden. Wir sind aber Menschen und können als solche nicht von Gott reden. Wir sollen Beides, unser Sollen und unser Nicht-Können wissen und eben damit Gott die Ehre geben

(Karl Barth, Das Wort Gottes als Aufgabe der Theologie, 1922)

Der reformierte Schweizer Theologe Barth hat seit den 1920er Jahren als akademischer Lehrer Generationen evangelischer Theologinnen und Theologen geprägt. Er gilt als Hauptautor der Barmer Theologischen Erklärung von 1934, die dem Eindringen des Nationalsozialismus in die Evangelische Kirche scharf widersprach. Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte sich Barth an den Überlegungen zur Neuorganisation der Deutschen Evangelischen Kirche. Er setzte sich für die Wiederaufnahme ökumenischer Beziehungen zur Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ein. In der Zeit des Kalten Krieges engagierte er sich für eine Versöhnung der Völker in Ost- und Westeuropa und erhob seine Stimme gegen die Wiederbewaffnung beider deutscher Staaten und gegen die atomare Aufrüstung. Barths Werk findet bis heute international große Beachtung.

Das Barth-Jahr ist eine Veranstaltung des Reformierten Bundes. Der Reformierte Bund ist der Dachverband der etwa 1,5 Millionen reformierten Gemeindeglieder in Deutschland. Kooperationspartner sind neben der UEK auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK).

Die internationale Homepage bietet jetzt schon erste Materialien und Informationen: www.karl-barth-jahr.eu/19437-387-388-65.html